Mit uns kann man’s ja machen!?


Emissionshandel ist schon seit langem eine gängige Praxis. Bei diesem Vorgang verkaufen Unternehmen, deren CO2-Emissionen unterhalb des gesetzlich festgelegten Grenzwertes liegen, ihre überschüssigen Kapazitäten an andere Firmen, die mehr Umweltschadstoffe als zulässig produzieren und entsprechende Strafen zahlen müßten. Da die Strafen wohl höher sind als ein solcher Ankauf, lohnt sich das sicherlich.

Der Kauf eines E-Kfz. wird bereits mit 6000,- EUR Prämie subventioniert. Das überzeugt sicherlich viele umzusteigen und hilft tatsächlich die CO2-Emission zu reduzieren. Wieviel, sei dahingestellt. Jetzt hat man den Anreiz erhöht und offeriert den Käufern ein jährliches Umweltzertifikat in Höhe von 400,- EUR, das sie dann an die Industrie verkaufen können, die es damit leichter hat, ihre Grenzwerte einzuhalten. Diese Maßnahme und die Folgen sind ein Analogieschluß und damit ein eklatanter Fall von Subventionsschwindel.

Gesetzt, die 400,- EUR entsprächen einer Tonne CO2, so würde entsprechend pro Kfz./Jahr eine Tonne CO2 „eingespart“. Der Betrieb, der dieses Zertifikat kauft, hat damit eine Tonne mehr Puffer bis hin zu seinem zulässigen Grenzwert. Augenscheinlich wird die Umwelt dadurch mit zwei Tonnen CO2 entlastet. Und damit ist die ganze Sache auch schon verpufft! Denn dem ist ganz einfach nicht so.

Abgesehen davon, daß ein E-Auto nichts einpart und somit die Umwelt nicht entlastet, sondern „nur“ nicht belastet, weil es ja nichts „ausstößt“ und der gesetzte Wert rein hypothetisch ist, schädigt die Industrie damit die Umwelt mit einer weiteren Tonne CO2, die ansonsten eingespart oder mit einer Strafe belegt würde. Die 400,- EUR stehen für tatsächlich direkt umweltentlastende Maßnahmen nicht mehr zur Verfügung. Das Gegenteil ist der Fall; ein perfekter Schuß voll ins Knie der alten, bereits angeschlagenen Mutter Erde. Aus dem richtigen Blickwinkel: die Industriewerte zu erhöhen würde sämtlichen hochheiligen Politikerbeteuerungen widersprechen und die Sache als das entblößen, was sie ist, nämlich reine Makulatur.

Hast du mitgerechnet? Sind das jetzt ein oder 2 Tonnen, die der Umwelt weiterhin zusätzlich auf die Atemwege schlagen? Eben eine Analogie und faktisch ein Höherschrauben der zulässigen Emissionsgrenzwerte der Industrie. Und ein – ich überlege noch – Bürger-, Wähler-, Umwelt- und schlichtweg Subventionsbetrug sondergleichen sowie auch steuerrechtlich ein gefährliches Fahrwasser. Für die Unternehmen muß sich der Ankauf lohnen, sonst würde es das so nicht geben; eine freche Bürgertäuschung, aber nichts desto trotz ein klammheimliches Entlastungsbonbon für die Industrie durch die Hintertür.

Schon mal darüber nachgedacht, daß unser gesamtes Stromnetz zusammenbrechen würde, wenn so viele E-Autos wie avisiert am Start, pardon, an den Ladestationen wären? Und, selbst wenn es gelänge, wieviel CO2 allein für diesen spezifischen Mehrbedarf anfallen würde?

Wie „Alsheimer“ ist auch diese „Krankheit“ in ihrem Verlauf progressiv und die Ursache bekannt: ein Virus namens „Mensch“. Die Frage ist, ob sie ebenfalls unwiderruflich letal verläuft. Sie unterscheiden sich darin, daß das Gegenmittel bei letzterer bereits vor Jahrzehnten gefunden wurde, aber seitdem nur widerwillig, mehr als halbherzig und sträflich inkonsequent verabreicht wird. Der Mensch ist eh dabei, sich auf vielerlei andere Arten auszulöschen. Das ABC des Grauens kann er perfekt aufsagen. Es beginnt mit den gleichnamigen Waffen und hört bei „Zyklon B“ auf. Offen bleibt nur, ob er seinen Wirt vorher umbringt. Dann erledigt sich der Rest ganz von allein.

(Mai 2022)